Irische Literatur
Autoren irischer Herkunft haben seit Jahrhunderten wesentliche Beiträge zur englischen Literatur geleistet: z.B. Jonathan Swift, Laurence Sterne, Oscar Wilde, George Bernard Shaw, James Joyce und Samuel Beckett. Einerseits werden sie von der englischen Literaturgeschichte vereinnahmt, andererseits ist es kaum möglich, diese Autoren aus dem englischen Kulturraum, in dem sie sich selbst beheimatet fühlten, herauszulösen
Historisch betrachtet gibt es im Irland zwei Sprachen, in denen Literatur verfasst worden ist. Über Jahrhunderte ist die irische Literatur gälischer Sprache geschrieben worden. Diese Literatur Irlands gliedert sich in ein alt- (800-1100), eine mittel- (1100-1400) und eine neuirische Epoche.
Vor allem die mittelirische Literatur entfaltete sich zu hoher Blüte. Es entstanden Prosafassungen der nationalen Heldensagen, daneben Chroniken und eine sprachmächtige Lyrik. Allerdings verlor die neuirische Literatur an Bedeutung, seit durch die englische Herrschaft im 18. und 19. Jahrhundert das Irische als Umgangssprache verdrängt wurde.
Von einer eigenständigen irischen Literatur in englischer Sprache kann man deshalb erst seit der irischen Renaissance reden, die in den 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Ihr geistiger Führer war William Butler Yeats. In der dramatischen Dichtung und in der erzählenden Prosa entstanden zahlreiche bedeutende Werke: Yeats gründete das erste irische Nationaltheater uns steuerte selbst einige Schauspiele bei, deren traumhafter Handlung irische Sagen zugrunde liegen.
Die größte dramatische Kraft war John Millington Synge, der realistisch-poetische Tragödien und Komödien in stilisierter irischer Mundart verfasste. Sean O´Casey und Brendan Bean verherrlichten den irischen Freiheitskampf. O´Casey kritisierte zugleich die sozialen Verhältnisse.
Unter den Erzählern ist Joyce bei weitem der bedeutendste. Für die experimentelle Literatur sind auch die Werke von Flann O´Brien interessant. In den Werken von Frank O´Connor, Sean O´Faolain und Liam O´Flaherty Fondas das moderne Leben Irlands mist seinen sozialen, politischen und religiösen Problemen vielfältigen Ausdruck. Irisches Heimatgefühl beschwört die Autorin Edna O`Brien in ihrem Roman Mother Ireland.
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